Das Image der spät aufstehenden und bis in die Nacht arbeitenden Kreativen ist ein weitverbreitetes Klischee. Sicher braucht Kreativität auch ein Maß an Freiheiten. Aber Designer sind hoch spezialisierte Kreativdienstleister und Impulsgeber für neue Produktideen und Innovationen. Design entsteht nicht rasch nebenbei, sondern ist vielmehr Ergebnis eines strukturierten Designprozesses.

Ich werde häufig gefragt, wie es eigentlich sein kann, dass ich so eine große Bandbreite in meinen Projekten habe. „Da ist gar keine Spezialisierung zu erkennen…“. Nur, weil ich vom Keks bis zur Maschine oder Anlage alles gestalte? Meine Spezialisierung ist Produktdesign!

Ich gebe dann meistens das Beispiel des Tischlermeisters, der sein Handwerk und die entsprechenden Werkzeuge gut beherrscht und auch nicht nur Tische macht, sondern darüber hinaus viele andere Dinge aus Holz. Wenn man als Produktdesigner die Werkzeuge, Designprozess und Kommunikation beherrscht, kann man mit diesen „Universalwerkzeugen“ nahezu alle Designherausforderungen meistern – etwas Kreativität gehört selbstverständlich auch noch dazu.

Gutes Design ist mehr als das, was man auf den ersten Blick sieht. Design, oder hier genauer Produktdesign ist nichts Beliebiges. Dahinter steckt ein konsequent durchlaufener Designprozess, der die Ergebnisse nachvollziehbar macht und erklärt. Dieser Prozess ist ein iterativer Zyklus, bei dem jeder Schritt mit den anfänglich ermittelten Anforderungen verglichen und so lange durchlaufen wird, bis diese Anforderungen erfüllt sind.

Designprozess als iterativer Zyklus

Früh in den Produktentwicklungsprozess integriert, macht Design Produkt und Marke nachhaltig identifizierbar. Es hilft Entwicklungskosten zu sparen und erschwert die Nachahmung. Zudem werden besondere Produktqualitäten und Merkmale betont, wesentliche Leistungen und Werte erlebbar gemacht und positive Kaufentscheidungen gefördert.

Es gibt eine Vielzahl von Werkzeugen, Techniken und Verfahren in jeder Stufe des Prozesses, die verwendet werden, um den Entwurf zu beurteilen und weiterzuentwickeln. Dazu gehören beispielsweise Personas & Szenarios, Prototypen, Nutzerbefragung, Usability-Test, Fokusgruppe und Rollenspiel.

Auch wenn Inhalt und Umfang des Projektes individuell sind, sind Ablauf und Prozess nahezu immer identisch.

Das saubere Durchlaufen des Prozesses inklusive der Dokumentation führt nicht nur zu guten Ergebnissen, sondern auch zu einer hohen Transparenz des Projekts für alle Beteiligten.

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